Der blutige Daumen

Es war Samstagnacht, und Sally war allein zu Hause.
Da klingelte plötzlich das Telefon. Sie nahm ab: "Hallo?" Eine Stimme am anderen Ende sagte: "Hier ist der Mann mit dem blutigen Daumen. Ich bin noch 10 Meter von deinem Haus entfernt!"
Erschrocken legte Sally auf. Sie ging ins Wohnzimmer. Ein paar Minuten später klingelte wieder das Telefon. Sie nahm ab. Wieder hörte sie eine Stimme, die sagte: "Ich bin der Mann mit dem blutigen Daumen. Ich bin noch 5 Minuten von deinem Haus entfernt!" Sally legte auf.
Sie versuchte, sich mit Fernsehen gucken abzulenken. Da klingelte schon wieder das Telefon. Sie nahm ab: "Hallo?" Die Stimme von vorhin sagte: "Hier ist der Mann mit dem blutigen Daumen. Gleich bin ich an deiner Haustür!"
Sallis Herz rutschte ihr in die Hose. Da klingelte es plötzlich der Haustür. Sally machte auf. Da stand er. Ein großer Mann mit dunklen Haaren. Er sagte: "Ich bin der Mann mit dem blutigen Daumen!" Sally bekam die Panik.
Auf einmal sagte er: "Hast du ein Pflaster?"

Dracula im Taxi

Konzept für eine Gruselgeschichte um Dracula und einem Taxifahrer
Kurzfassung:
Nach Mitternacht hält der letzte Zug. Ein einsamer Mann steigt aus, geht zum Taxistand, wo hinter dem Steuer des einzigen Taxis der Fahrer schon halb eingepennt ist, steigt ein und sagt: "Zum Ostfriedhof." Der Fahrer ist jetzt hellwach, bringt aber seinen Gast an den gewünschten Ort. Der Mann steigt aus, sagt "Warten sie hier!" und verschwindet hinter den dicken alten Mauern.
Der Fahrer wartet. 1 Minute - 2 Minuten - 5 Minuten - 10 Minuten. Als er schon fast wieder abfahren wollte, taucht nach einer Viertelstunde der Mann aus dem Nebel zwischen den Grabsteinen wieder auf, bis zu den Knien mit Blut verschmiert! Er steigt zum zitternden Chauffeur ein und sagt: "Zum Nordfriedhof!"
Jetzt wiederholt sich das Spiel mit Nord-, West- und Südfriedhof, wobei der Mann zuerst bis zu den Knien, später bis zur Hüfte und am Schluss von Kopf bis Fuß mit Blut beschmiert ist. Durch den Wiedererkennungseffekt mildert sich der Schrecken etwas.
Wichtig: mit leiser und monotoner Stimme gleichmäßig erzählen, Pausen und Lücken ganz bewusst einbauen. Die Grobstruktur kann natürlich noch ausgebaut werden. Wo liegen diese Friedhöfe? Was geht im Kopf des Chauffeurs vor?
Nach dem letzten Friedhof steigt der Mann wieder ein und will zum Bahnhof zurück. Auf dem Weg dahin nimmt der Chauffeur all seinen Mut zusammen und fragt mit zitternder Stimme: "Entschuldigen sie, aber sind sie etwa Dracula?"
Da sagt der Mann: "JAA!"
Das letzte Ja wird mit ganzer Kraft geschrieen, nachdem die ganze Geschichte vorher halblaut monoton erzählt wurde. Achtung: nichts für schwache Nerven! Wird die Geschichte gut erzählt, hat das Ende einen Herzstillstand zur Folge...!

Die Grabschänderin

(mit leiser Flüsterstimme erzählen)
Ein Taxifahrer namens Franz hatte Spätdienst, nach einer Weile kam die Nachricht, dass er eine alte Dame am Bahnhof abholen soll. Als er am Bahnhof angekommen war, stieg eine alte Dame mit einem schwarzen Kleid und einem Schleier vor dem Gesicht ein. Die Frau sagte: Bringen sie mich nach Hause aber halten sie vorher am Friedhof!! Franz wunderte sich zwar, aber er dachte ich werde dafür bezahlt, also mach ich’s! Als er am Friedhof gehalten hatte, stieg die Frau aus und kam nach 10 Minuten wieder, sie war ganz lehmverschmiert!!! Franz wunderte sich, sagte aber nichts! Dann fuhr
er sie nach Hause!! Am Morgen las er in der Zeitung: Unbekannter gräbt Gräber aus! Am nächsten Abend das Selbe: Er fuhr sie an den Friedhof, sie kam lehmverschmiert zurück und er fuhr sie nach Hause!! Am nächsten Morgen las er wieder in der Zeitung: Unbekannter Gräber-Ausgräber noch nicht gefasst! Am nächsten Abend fuhr er zum dritten Mal die Frau an den Friedhof. Als sie wiederkam, erneut lehmverschmiert, nahm er all seinen Mut zusammen und fragte sie: „Sagen Sie, sind Sie das, der immer die Gräber ausgräbt????“
Da antwortete die Frau: (mit lauter Stimme sagen/schreien):
JA!!!!!!!! (Die Zuhörer sollen bei dem JA erschrecken)

Das Silberbein

Hinweis: Während des Erzählens der Geschichte baut der Erzähler langsam eine Spannung auf, so dass die Zuhörer von ihr gefesselt werden. Zum Schluss wird dann aber das "Daaaaaa" so laut hinausgebrüllt, dass die Zuhörer zusammenzucken.
In einem tiefen dunklen Wald befand sich ein altes halbverfallenes Schloss. Seit vielen Jahren lebte darin ein alter Graf mit seinem Diener. Der Graf hatte ein Silberbein und sein Diener ein Holzbein.
Eines Tages starb der Graf. Der Diener, der dem Grafen jahrelang treu gedient hatte, jedoch nicht sehr viel Lohn dafür bekam, dachte sich nun: "Der Graf braucht sein Silberbein nicht mehr, aber mir kann es noch nützen und für die jahrelangen Dienste wäre das ein gerechter Lohn!". Also tauschte er kurzerhand sein Holzbein gegen das Silberbein aus.
Als es Nacht wurde, verschloss der Diener wie immer alle Fenster und Türen des Schlosses. Etwas unheimlich war ihm ja nun schon zumute. Niemand weit und breit, nur das Rauschen des Waldes, das Knistern des Kaminfeuers und hin und wieder das Heulen eines Wolfes in der Ferne.
Der Diener legte sich ins Bett und schlief alsbald ein. Um Mitternacht schreckte der Diener plötzlich auf. Hatte er nicht etwas gehört? Ja! Jetzt hörte er es ganz deutlich. Ein erst leises, dann immer besser hörbares Tock-Tock-Tock. Dieses Geräusch kam näher und näher und näher...
Dem Diener wurde ganz anders. Wer mag da draußen sein? Er hatte doch alles verschlossen! Oder doch nicht ? Oh je - jetzt hörte er eine Stimme. "Wo ist mein Silberbein! Wo ist mein Silberbein!" es war die Stimme des verstorbenen Grafs. Eigentlich sollte der ja in seiner Gruft im Schlosskeller liegen. Dem Diener wurde ganz anders. Doch so schnell wie der Spuk begonnen hatte, so schnell war er vorüber.
Gleich am nächsten Tag, nach einer sehr unruhigen Nacht und schaurigen Träumen, permanent verfolgt vom alten Grafen, machte sich der Diener daran, alle Schlösser zu erneuern und alles zu sichern. Besonders sorgfältig wurden die Türen zur Gruft und zum Keller abgeschlossen und verriegelt.
Mit einem etwas unwohlen Gefühl legte sich der Diener abends in seiner Kammer unterm Dach ins Bett. Und es geschah wieder. Genau um Mitternacht wurde er wieder von einem sich nähernden Tock-Tock-Tock-Geräusch geweckt. Die Schritte kamen näher und näher und blieben genau vor seiner Kammer stehen.
Schweißgebadet lag der Diener in seinem Bett. Jetzt bewegte sich die Türklinke langsam nach unten. Ganz deutlich hörte er nun auch die vertraute Stimme des Grafen: "Wo ist mein Silberbein! Wo ist mein Silberbein?" Der Diener bekam fast einen Herzstillstand. Die Decke übers Gesicht gezogen rührte er sich nicht. Plötzlich viel die Tür ins Schloss und der Spuk war wieder zu Ende.
Erleichtert atmete der Diener auf. Am nächsten Morgen wurden die Vorkehrungen noch verbessert. Nun brachte der Diener gleich zwei zusätzliche Schlösser an seiner Türe an und schob eine alte Diele unter den Türgriff. Trotzdem um Mitternacht das gleiche Spiel. Genau um Mitternacht wurde er wieder von einem sich nähernden Tock-Tock-Tock-Geräusch geweckt. Die Schritte kamen näher und näher und blieben genau vor seiner Kammer stehen. Trotz Schlösser und Diele öffnete sich wieder die Türe. Schweißgebadet lag der Diener wieder im Bett, noch weiter unter der Decke verkrochen.
"Wo ist mein Silberbein! Wo ist mein Silberbein?" hörte der den alten Grafen sagen und dabei immer näher kommend. Nun musste er ganz dich an seinem Bett stehen…
- der Diener hielt den Atem an… - wieder mit tiefer Stimme hörte er: "Wo ist mein Silberbein! Wo ist mein Silberbein?“.... (kurze Atem-Pause)
"Daaaaaa ist mein Silberbein!"